Am 13. Dezember feiern die Schweden den Lucia-Tag. Vor der Einführung des gregorianischen Kalenders war das der Tag mit der längsten Nacht des Jahres, also die Wintersonnenwende. In vielen Orten wird eine eigene Lucia gewählt, die den Chor mit einer Lichterkrone (Kranz aus Kerzen) auf dem Kopf anführt. Außerdem ist sie diejenige im Luciazug, die zusätzlich zum weißen Gewand ein rotes Band um die Taille trägt, das daran erinnern soll, dass die Heilige Lucia erstochen wurde. Ihr Gefolge besteht aus weiteren Mädchen in weißen Gewändern mit Kerzen in den Händen („tärnor“), Sternsängern („stjärngossar“) und manchmal auch Pfefferkuchenmännchen („pepparkaksgubbar“). Sie singen in Kindergärten, Schulen und Altersheimen und natürlich gibt es auch richtige Konzerte (oft in Kirchen). Jedes Jahr wird ein Konzert am Morgen des 13. Dezember (Luciamorgon) im Fernsehen übertragen. 2014 war die Oscar Fredriks Kyrka in Göteborg Austragungsort; die Aufzeichnung vom schwedischen Fernsehen svt macht doch wirklich Lust, das mal selber mitzuerleben, oder?
Und wie könnte es in Schweden anders sein, gehört zu diesem Tag natürlich auch ein typisches Gebäck! Traditionell sind das die sogenannten Lussekatter („Luciakatzen“), kleine mit Rosinen verzierte Hefekringel mit Safran. Inzwischen gibt es auch verschiedene andere safranhaltige Gebäcke, meistens aber aus Hefeteig. Und damit das Backen heute etwas schneller geht, man aber trotzdem den Luciatag mit Safrangeschmack genießen kann, habe ich ein tolles Rezept für Waffelplätzchen entwickelt.
Rezept für weihnachtliche Safran-Waffelplätzchen:
Die meisten Waffeln bleiben ja auch nach dem Backen eher weich. Ich persönlich finde das gut, allerdings kenne ich auch viele, die die Waffeln lieber richtig knusprig hätten. Die Menge ergibt etwa 50 kleine Waffelplätzchen, die ein bisschen wie Sandkekse oder Eierplätzchen schmecken, nur eben mit weihnachtlichem Safrangeschmack.
Zutaten:
- 60 g weiche Butter
- 1 Ei
- 2 dl Mehl
- 1/2 TL Backpulver
- 1 dl Zucker
- 2 EL Milch
- 0,05 g Safran
Zubereitung:
- Zuerst in einem extra Gefäß den Safran in 2 EL Milch einrühren. Das ganze braucht etwas, bis es sich auflöst, also keine Panik wenn anfangs die kleinen roten Punkte einfach nicht von der Oberfläche verschwinden wollen.
- Für den eigentlichen Teig muss das Gefäß nicht besonders riesig sein, denn der Teig ist sehr ergiebig. Im Prinzip können alle Zutaten einfach zusammengerührt werden. Aber das einfachste ist wohl, der normalen Backreihenfolge zu folgen: Butter schaumig schlagen; Zucker, Eier, Backpulver und die Hälfte des Mehls dazugeben und gut verrühren.
- Dann die Safran-Milch und den Rest Mehl unterrühren. Dadurch sollte der Teig eine schöne warmgelbe Farbe bekommen.
- Das Waffeleisen vorheizen (falls möglich auf die mittelhohe Stufe (bei 1-6 auf Stufe 4)) und eventuell etwas einfetten. Dann mit Hilfe von 2 Teelöffeln kleine Kleckse (maximal einen halben Teelöffel voll, aber das kann bei verschiedenen Waffeleisen variieren) in die einzelnen Herzchen geben und etwa 2 Minuten ausbacken.
- Wenn man die Waffelplätzchen aus dem Waffeleisen nimmt, sind sie noch sehr weich. Aber beim Auskühlen auf einem Gitter härten sie aus und werden schön knusprig.
Auch mit diesem Beitrag nehme ich an der Waffelparade der Backschwestern teil.
Was für eine tolle Idee zum Luciatag solche Waffeln zu backen. Ich kannte bisher nur die Lussekatter, aber dein Rezept hört sich toll an.
Danke! Damit umgeht man auch den widerspenstigen Hefeteig 🙂