Mein erster Besuch im Norden war in Schweden, genauer gesagt in Stockholm. Ende Dezember, nur gut eine Woche nach der längsten Nacht des Jahres. Erst im Nachhinein und nach viel im Norden verbrachter Zeit sind mir in diesem Zusammenhang die Klischees kalt und dunkel eingefallen, die man ja doch immer wieder von „Nichtliebhabern“ hört. Das war es auch, zumindest verglichen mit dem was man von den letzten Wintern in Mitteldeutschland nun mal kennt. Andererseits wirkte die Stadt durch die im Mondschein glitzernde Schneeschicht wie eine leuchtende Fantasielandschaft, wie ich sie in der Heimat schon länger nicht mehr erlebt habe. Und so war es rückblickend wohl der beste Start in meine nordlandverrückte Zeit, den man nur haben konnte.
Schon vorher war ich immer ein Winterkind, hasste den Sommer in dem es zwar leckere Erdbeeren und Blaubeeren, aber auch viel zu oft schmerzhaften Sonnenbrand gab, weil ich mit meinem Hauttyp schon nach wenigen Minuten aussehe wie ein Radieschen. Und auch wenn ich mich nicht erinnern kann, dass es damals schon derart heiß draußen werden konnte, Pullover-Wetter oder Schnee waren mir schon immer lieber.
Zum Glück sind auch meine Eltern nie mit mir in den Süden gefahren. Strandurlaub gab es bei uns nur an der Nordsee, wo man eingepackt in Gummikleidung so richtig schön im Watt buddeln konnte. Stattdessen stand bei uns immer viel Bewegung auf dem Plan. Natur und Kultur. Und auch wenn ich wie alle pubertierenden Teenager meine schwierige Phase hatten und eben jenen Urlaub boykottiert habe, seit ich selber entscheide, wohin meine Reisen gehen und wie das ganze abläuft ist es genau das, auf was ich zurückkomme: Natur und Kultur. Da wo die Landschaft noch weitgehend unberührt ist fühle mich wohl. Aber trotzdem beschäftige ich mich gerne mit der Geschichte der bereisten Region, habe ein Faible für alte Schlösser und Burgen und kann gar nicht genug bekommen von den Welten von Wikingern, Rittern und Piraten.
Ihr seht also, worum es in diesem Blog gehen wird: den kalten, rauen Norden, seine Geschichten und unberührte Landschaften, sowohl im Sommer als auch im Winter.