Wahrscheinlich sieht es auf den ersten Blick etwas merkwürdig aus, wenn jemand schwarzgebratene Scheiben auf dem Teller liegen hat, die eher an verbrannte Schuhsohlen erinnern. Aber anders als die meisten Schuhsohlen riechen Blutpudding-Scheiben sehr lecker (finde ich zumindest) und ein bisschen nach weihnachtlichen Gewürzen. Geschmacklich erinnert mich Blutpudding an Kartoffelpuffer mit Zucker und Zimt und Apfelmus schon eingebacken. Durch den großen Anteil Blut bleibt aber natürlich der typisch metallische Geschmack nicht aus.
Leider hält sich das Produkt nicht so lange, wenn man es aus Schweden mitbringt. Damit ihr es also selber testen könnt oder um die Wartezeit auf den nächsten Schweden-Urlaub zu überbrücken, hier das Rezept (für 4 bis 6 Portionen, je nach Hunger). Die Arbeitszeit liegt bei etwa einer halben Stunde, außerdem kommen noch etwa anderthalb Stunden im Backofen dazu.
Zutaten:
- 500 mL Blut (Schweineblut) – bekommt ihr beim Fleischer eures Vertrauens
- je nach Wahl: 5 dL Bouillon oder Milch oder helles oder alkoholfreies Bier (3,5 Tassen?)
- 3-5 dL grobes Roggenmehl ( 3,5 Tassen?)
- 1 großer säuerlicher Apfel
- 1 rote Zwiebel, feingehackt
- 100g gewürfelter Speck / klein geschnittener Bacon
- 50g / 50 ml Butter, geschmolzen
- 2 EL heller Sirup (0,5 dl = 50 ml); Rübensirup funktioniert aber auch
- Gewürze:
- ½ TL gemahlene Nelken
- 1 TL Zimt
- 1/2 TL gemahlener Koriander
- 1 Prise Piment
- 1 EL (zerbröselter) Majoran
- optional: ½ TL gemahlener Ingwer
- Salz (optonal wenn Brühe verwendet wurde)
- 1 TL gemahlener schwarzer Pfeffer
- Fett und Mehl für die Form
- Preiselbeermarmelade
- Butter zum Braten
Zubereitung:
Ofen auf 180°C (Umluft) bzw. 200°C (Ober-Unterhitze) vorheizen.
Den Apfel schälen, entkernen und fein hacken/in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel schälen und fein hacken und mit 1 EL Butter braten, bis sie weich sind. Die Speckwürfel anbraten und abtropfen lassen. 50g Butter zerlassen.
Über die Größe von Zwiebel und Speckstückchen muss hier jeder selber bestimmen. Wenn man es sehr fein macht bekommt man eine ähnliche Konsistenz wie die des gekauften Blutpuddings, der scheinbar in die halbrunden Plastikformen gepresst wurde. Gröbere Stücke machen es aber meiner Meinung nach etwas interessanter und lassen es mehr nach selbstgemacht aussehen anstatt nach Industrie-Essen.
Das Blut abseihen (durch ein feines Sieb geben) und mit Brühe/Bouillon bzw. Bier (erzeugt eine fluffigere Masse, die im Ofen auch etwas aufgeht) oder Milch und dem Roggenmehl vermengen. Dann Zwiebel, Apfel, Speck, Butter, Sirup, Nelken, Piment, Majoran, 1/2 EL Salz und 1 Prise Pfeffer dazugeben und gut verrühren. Zum Abschmecken kann jetzt eine kleine Menge angebraten werden. Bei Bedarf dann mehr Gewürze zugeben.
Eine Pasteten- oder Kastenbrotform einfetten und bemehlen (oder mit Alufolie auslegen) und die Masse hineingeben. Mit gefettetem Backpapier und Alufolie abdecken. Im Wasserbad im Ofen mindestens eine Stunde garen (dazu z.B. die Form in eine Ofenform oder ein tiefes Blech mit Wasser stellen). Mit einem Holzstäbchen prüfen, ob die Masse fest geworden ist, ansonsten noch etwas weitergaren (bis zu 90 min). Aber auch wenn man das ganze aufgrund der langen Backzeit im Ofen vergisst und das Ganze etwas schwarz wird an den Außenseiten: Nicht abschneiden sondern mitessen. Je knuspriger desto besser 😉
Dann ein wenig abkühlen lassen und etwa 1cm dicke Scheiben abschneiden und in der Pfanne in Butter anbraten. Die Scheiben sind fertig, sobald sie fast schwarz sind. Für das typisch schwedische Erlebnis das Ganze mit reichlich Preiselbeermarmelade servieren. Aber auch gebratene Apfelscheiben passen gut dazu.
Smaklig måltid !
Die Reste können im Kühlschrank aufbewahrt werden und halten sich dort etwa eine Woche.